Suffizientes Bauen im Bestand Ludwigshafen
E.1 Grundsätzliche Aussagen zur Fragestellung der Suffizienz
Es wird prototypisch vorgeschlagen einen Wohnblock mit einem Regal-Modul zu flankieren, welches nicht nur die Funktionsweise aller Erschließungen sicherstellt, sondern diese mit großer Aufenthaltsqualität und daher sozialer Qualität in öffentliche, halböffentliche und private Bereiche bis hin zu Wohnraumerweiterungen differenziert. Im Regal-Modul sind alle Eingangsbereiche mit Nebennutzungen als Ankunfts- und Kommunikationsorte differenziert gestaltet bis hin zu den Fahrradabstellflächen auf der Eingangsebene. Sowohl das Regal-Modul als auch die Garten- geschossebene bergen hybrid nutzbares Flächenpotential und stimulieren Sharing-Kultur in bester „Weniger ist Mehr“- Philosophie: Ein Aufzug für alle, sämtliche Wohnungen mit Terrassenanteil und Gartenzugang über das Regal-Modul. Auf der Gartenebene liegen multifunktionale Gemeinschafts- räume für Co-Working, Kinderbetreuung, Sport, Gästezimmer, etc. und gemeinschaftlich nutzbare Flächen wie Waschküche und Fahrradparken.
Dieser Ansatz ist generell für das Redevelopment vergleichbarer Wohnblocks adaptionsfähig.
E.2 Erläuterungen zu Nutzungsqualität und gestalterischen Qualität des Wohnens
Durch das Extrahieren und Verlagern der Treppenhauserschließungen eröffnet sich Potential zur Grundrissneuordnung und es werden in den Obergeschossen zusätzlich wertvolle Wohnflächen für bis zu 26 barrierefreie Wohnungen gewonnen, davon 19 Whg. direkt mit dem Aufzug erschlossen. Eine typologische Vielfalt an nutzungsoffenen Wohnungszuschnitten ermöglichen Single-Wohnen, über Familienwohnen bis hin zu Mehrgenerationen-Wohnen und auch betreutem Wohnen. Privatheit und Rückzug sind ebenso möglich wie gemeinsame Alten- und Kinderbetreuung, bis hin zu Gemeinschaftlichkeit und Feiern. Auf dem Regal-Modul erhalten alle Wohnungen auch hinsichtlich der Himmelsrichtung gut nutzbare Außenwohnbereiche und das Regal-Modul bietet zu den verschiedenen Jahreszeiten jeweils Verschattung oder weiten Lichteinfall.
E.3 Erläuterungen zu Technik und Energie
- Bereich wie Fahrradabstellflächen, Erschließung etc. werden nach Außen verlagert, es ergibt sich mehr Wohnraum im gedämmten Kern;
- LED Beleuchtung im gemeinschaftlichen Bereichen;
- Außenrolladen = Verschattung;
- Dämmstandard nach EnEV 2016;
- Zentrale Gasbrennwerttherme oder künftige Fernwärmenutzung;
- Solarthermie auf der Dachfläche;
- automatische Wohnraumbelüftung;
E.4 Erläuterungen zur Angemessenheit der Investitions- und Folgekosten
Das ungedämmte Regal-Modul stellt als veredelter Rohbau aus Sichtbeton-Fertigteilelementen sehr kostengünstig nicht nur die komplette Erschließung dar, sondern auch die terrassenartigen Wohn- raumerweiterungen. Durch das Extrahieren der Treppenhauserschließungen wird im gedämmten Gebäudevolumen Wohnraum geschaffen und durch das Dachgeschoss ebenso. Insgesamt werden durch die energetische Nutzungstrennung - Erschließung im ungedämmten Regal-Modul und Wohnraum im gedämmten Kern - die Investitions- und Folgekosten optimiert.
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