Planungskonkurrenz RegioMove Karlsruhe
regiomove
regiomove vernetzt bestehende Mobilitätsangebote wie Bus- und Bahn miteinan- der und verknüpft diese mit Car-Sharing und Leihradangeboten zu einem multimo- dalen Nahverkehrssystem. An diesen Mobilitätsstationen sogenannten Ports wech- seln Fahrgäste unkompliziert zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln. Je nach Standort können die Ports um weitere Nutzungsangebote wie Kioske, bzw. Service- oder Dienstleitungseinrichtungen erweitert werden. Neben diesen und weiteren funk- tionalen Anforderungen wie Fahrradabstellanlagen und Taxiständen sollen die Ports aber auch eine angemessene stadträumliche Ansprache und Aufenthaltsqualität bieten.
Ports
Damit die Ports diese unterschiedlichen Aufgaben übernehmen können, schlagen die Verfasser, unter Verwendung industrieller Massenprodukte, d.h. in extrem wirtschaftli- cher Bauweise, einen fast beliebig skalierbaren Baukasten unterschiedlicher Module vor.
Dach-Module
Dächer in verschiedenen Abmessungen vom Unterstand oder Fahrradwetterschutz bis zu großformatigen Wartehallen. Die Dachkonstruktion baut auf einem Hauptras- ter und einem Nebenraster auf und bildet den Rost für die Abdeckung aus V2A-Stahlb- lech (d=4mm). Beide Raster bestehen aus spantenartigen Flachstahlbändern (d=6mm). Das Nebenraster wird nur an den Stellen eingefügt, an welchen Stützenstellungen er- wünscht sind, d.h. durch das Nebenraster wird eine vollkommen freie Stützenplatzie- rung ermöglicht und erlaubt jeweils bei gleicher Modulgröße unterschiedliche Nutzun- gen. Über die Wechselkreuze (Nebenraster) tragen unterschiedlich dimensionierte V2A-Quadrat-Stützenprofile die Lasten ab (die breiteren Stützen mit Leerrohren für die Dachentwässerung). Die Segmente der Dachkonstruktion sind für den LKW-Transport und die Nachbehandlung durch (farblose) Elektropolitur auf max. 3m x 6m dimensi- oniert. Die Elektropolitur gibt der gesamten Stahlkonstruktion einen matten Glanz und stellt gleichzeitig einen effizienten Vandalismusschutz dar. Die Dachflächen erhalten oberseitig eine bündige Gitterrostfläche (Laubschutz, etc.) als einheitliche Draufsicht. Das kleinste Dachmodul misst B x L x H = 1,50m x 4,5m x 2,75m Lichte und eignet sich als Wartehalle mit Sitzbank für 5 Personen. In 1,5m Schritten lassen sich die Elemente bis zu einer beliebigen Fläche erweitern, bis hin zu Warte-oder Aufenthaltshallen von ZOBs mit Kiosk, WC-Kabinen, etc.. Die Dachhöhen staffeln sich von 2,75m, 3,00m, 3,5m bis zu 4,5m Lichte, für Hallen, welche über die Bahnsteigkante und den Bus hinaus kragen.
Möblierung
Sitzbänke werden entweder aus Flachstahl in der Farbigkeit DB 702 oder als Stahlbetonsockel mit Holzauflagen ausgebildet. Einzelne V2A-Drehstühle mit Holzauflagen ergänzen die Bandbreite an Sitzmöglichkeiten.
Windschutz-/Wetterschutz
Die Windschutzwände bestehen aus 4-fach VSG-Flächen mit eingelegten dichroitischen, transparenten (Farb-)Folien und sind in Abstimmung mit den jeweiligen Dachlichten höhenmäßig von 2,20m bis 2,75m gestaffelt.
Landmark – Stele
An den stadträumlich wirksamen Stellen sind die größeren Ports mit Landmarks versehen. Dies sind in Anlehnung an Litfaßsäulen 2,75m hohe zylindrische Sockel (D=1,2m) mit drei Ausschnitten, in welchen die Fahrkartenautomaten integriert sind. Die Sockel sind mit emaillierten (vandalismusresistenten) Stahlpaneelen verkleidet. Darüber thronen 4,45m hohe hinterleuchtete Plexiglaszylinder mit einem dezenten beigen Licht (2000K bis max. 3500K) auf welchen die Linien-Ziffern großformatig und flächenbündig aufgebracht sind. Darüber hinaus sind z.B. Fließtext-LED Informationen zu Verbindungszeiten, Uhrzeit, etc. denkbar.
Lichtkonzept
In den Abendstunden signalisieren die Landmarks oder Licht-Stelen schon von Weitem die jeweiligen Ports mit einem warmen beigen Licht (ca. 2.500 bis 3.000 Kelvin). Beim Näherkommen fallen die Lichtkreuze (durch die Stahlspanten verdeckte LED_Streifen) in den Wartehallendächern auf - immer im Kreuzungspunkt des Nebenrasters, also dort wo die Edelstahlstützen in die Dachkonstruktion einbinden und das Licht den elektropolierten Stützflanken einen Glanz verleiht.
Farben
Nur im Bereich der Windschutz-/Wetterschutzwände aus VSG-Scheiben werden sehr dezent transparente Farbfolien oder transparente dichroitischen Fo- lien zwischen den Scheiben eingesetzt. Ein dezentes, je nach Blickrichtung wechselndes Farbspiel, bietet dem Betrachter abwechslungsreiche Licht- und Farbszenarien. Zudem dienen die Farbfolien als präventiver Vogelschutz.
Wettbewerbe
2019 | Shortlist / ÖPVN Mobilität - Wettbewerb |