Parkhaus Bitburg
Städtebau
Die Verfasser greifen einen gängigen Parkhaus-Grundtypus mit halbgeschossig versetzten Ebenen auf. Durch das leichte Versetzen entlang der Gebäudelängsachse ergibt sich die Möglichkeit zur Teilung der gesamten Baumasse in zwei Hälften. Dies lässt sich städtebaulich auswerten - der Straßenraum der nördlichen Adrigstraße scheint in das Gebäude überzugehen und das Parkhaus in einen Anteil zur Denkmalstraße und einen Anteil am Annenhof aufzugliedern. Durch diese Teilung gelingt es, das Parkhausvolumen von der Maßstäblichkeit der Wohnbebauung nördlich des Borenweges, in die Gebäudemasse des Krankenhauses überzuführen.
Architektur
Dem Konflikt, dass das Parkhaus in einem Wohnquartier liegt, entgegnen die Verfasser mit einer feinen Fassadenmaßstäblichkeit - horizontal ist die Geschossigkeit ablesbar und vertikal erscheint die Gliederung als Fassaden- oder gar Gebäudeabfolge. Auf Aughöhe bieten sich den Passanten schaufensterartige Gebäudeöffnungen, und die darüber liegenden Ebenen sind mit einer Textur aus gelochtem Trapezblech verkleidet, aber nicht verschlossen. Diese Fassade und die Gebäudefuge fördern die natürliche Belüftung und Belichtung und lassen auf allen Ebenen einen durchgängigen Raumeindruck entstehen, welcher die soziale Kontrolle und somit auch eine hohe Nutzerakzeptanz gewährleistet. Durch die begrünte Gebäudefuge und die terrassierten Gründächer wird die Architektur auf allen Ebenen von Pflanzen erlebbar geprägt.
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Das Tragwerkskonzept des Parkhauses basiert auf einer hybriden Stahl-Verbundbaukonstruktion mit einem Grundraster von ca. 5,00m auf ca. 16,00m. Die Stellplätze mit der mittigen Fahrspur werden stützenfrei mit einem Querschnittsoptimierten Stahlträger als Verbundträger unter Einbeziehung der Stahldecke überspannt. Dazwischen wird eine Hoesch-Additiv-Decke als gewichtsreduzierte Verbunddecke (analog einer Rippendecke) als Einfeldträger eingehängt.
Alle Betonbauteile werden aus Recycling-Beton hergestellt und erhalten eine Abdichtung gegen Sickerwasser entsprechend dem Bodengutachten.
Das Tragwerkkonzept berücksichtigt voll umfänglich die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit die an ein Parkhaus gestellt werden und gewährleistet gleichzeitig eine Demontage- und Recyclingfreundlichkeit nach Ablauf der Nutzungsdauer.