Hochwasserpumpwerk Mainz
AIT Award Selection: Industrie + Gewerbe 2012
Best Architects 12 Award
Architekturpreis Rheinland-Pfalz Auszeichnung 2011
Heinze ArchitektenAWARD Shortlist 2011
DAM Preis für Architektur in Deutschland Nennung unter "Die 23 besten Bauwerke in/aus Deutschland" 2010
BDA Nominierung große Nike 2010
BDA Achitekturpreis Rheinland-Pfalz Anerkennung 2010
Teilnahme am Tag der Architektur in Rheinland-Pfalz 2009
Zur Funktion des Gebäudes:
Über einen Entlastungskanal mit 3 m Durchmesser und einem Fassungsvermögen bis zu 22.000 Liter/Sek. (entspricht einem 20-jährigen Starkregenereignis) wird das Niederschlagswasser der gesamten Innenstadtfläche in den Rhein geleitet. Ab einem 5 jährigen Hochwasser befördern 2 Pumpen das Niederschlagswasser in den Rhein. Eines der weltweit größten Hochwasserschutz-Hubwehre (7,20 m hoch und 3,70 m breit) schützt die Mainzer Innenstadt bis zum 200-jährigen Hochwasser vor einem Rückstau des Rheinwassers in das städtische Kanalnetz. Mit einer Gesamthöhe von ca. 8,50m stellt der sichtbare Gebäudeteil nur die „Spitze des Eisbergs“ dar, denn die Unterkante des Hubwehrplattenschachtes liegt 16 m unter Terrain. Die Ausrichtung des Hochwasserpumpwerkes und des Auslassbauwerkes - in Stromrichtung – ist durch die enorme Wassermenge begründet, welche im Ernstfall, d.h. bei voller Aktivität der Gesamtanlage, in den Rhein gefördert werden würde. Bei einer direkten Einleitung würden im Bereich des Auslassbauwerkes die Strömungsverhältnisse des Rheins zu stark verändert werden.
Zur Lage des Gebäudes:
Das Hochwasserpumpwerk liegt am nordwestlichen Rand des Mainzer Zoll- und Binnenhafens unweit der Kaiserbrücke. Durch die Umstrukturierung des bislang industriell genutzten Zollhafengeländes zu einem attraktiven neuen Stadtquartier wird auch das Umfeld des Hochwasserpumpwerks an der Rheinuferpromenade aufgewertet. Wegen der besonderen Lage entschied sich der Auftraggeber, die Stadt Mainz, vertreten durch das Stadtplanungsamt und den Wirtschaftsbetrieb, für eine nachhaltige Gestaltung dieses künftigen Naherholungsgebietes. In enger Abstimmung mit der Stadt Mainz und Fa. Uhrig erreichten die Architekten eine starke Bündelung der gesamten technischen Anlagen, sodass die Hubwehranlage und die Pumpanlage in einer Gebäudehülle untergebracht werden konnte. Ein umzäunter Maschinenpark – das häufige Erscheinungsbild von Pumpwerken – konnte somit auf der Rheinuferpromenade vermieden werden.
Zur Architektur des Gebäudes:
Betriebsgebäude gehören zur technischen Infrastruktur einer Stadt und üblicherweise werden diese ohne jeglichen Gestaltungsanspruch erstellt, in der kurzfristigen Annahme, somit wirtschaftlicher zu bauen. Diese belanglosen Gebäudehüllen bilden oftmals die Grundlage für Verwahrlosung und Vandalismus. Sie verursachen stetige Renovierungskosten, ohne jemals eine tatsächliche Qualität zu erreichen. Daher entschied sich der Auftraggeber, die Stadt Mainz/Wirtschaftsbetrieb, an der Rheinuferpromenade des künftigen neuen Stadtquartiers Zollhafen für eine nachhaltige Gestaltung. Es gibt keine Typologie für Pumpwerke. Den Architekten war es dennoch wichtig ein Gebäude zu entwerfen, welches die Gebäudefunktionen Hochwasserpumpwerk, Auslassbauwerk und Wehranlage thematisiert. Der fenster- und fugenlose Baukörper ist im Sinne der architecture parlante (C.N. Ledoux 1736-1806) lesbar als purer, schwerer Monolith, welcher auf einer großen Wasserader lagert und den Strom reguliert: Auf der Berme (horizontaler Absatz in der Dammböschung) überspannt eine Fußgängerbrücke das geöffnete Auslassbauwerk. Von dieser Brücke aus ist der tiefe Raum des unterirdischen Gebäudeanteiles sichtbar, mit den Pumpenschächten und der Hubwehranlage. Der Betrachter erahnt, welche Wassermassen hier im Bedarfsfall anfallen. Die Oberfläche des anthrazitfarbenen Betonkubus mit gekanteten Seitenflächen und Traufkanten wurde vollflächig steinmetztechnisch bearbeitet (gespitzt). Durch die 30mm tiefe Rauheit der Oberfläche erinnert nichts mehr an eine konventionelle Bauentstehung. Die geknickten Flächen inszenieren den Sonnenverlauf mit hellen und verschatteten Flanken. Die Oberflächenrauheit verstärkt dieses Spiel in der Wechselwirkung von Streiflicht, vollflächiger Ausleuchtung, zu erneutem Streiflicht und Schatten. Die wenigen, rein technischen Anforderungen geschuldeten, Gebäudeöffnungen werden bündig zur Oberfläche mit verzinkten Stahlgitterrosten geschlossen. Das flache Dach entwässert direkt über die Fassade zum Auslassbauwerk - es wird sich eine Vermosung dieser Fassade einstellen. Das Altern der gesamten Oberflächen ist Entwurfsbestandteil, d.h. das Bauwerk wird zunehmend seine konstruierte Erscheinung und zeitliche Zuordenbarkeit verlieren.
Function of the building:
Through a bypass channel of 3 m diameter and a flow rate up to 22.000 l/sec. (statistic 20 year flood water) the surface water of the complete city area can be drained off into the river Rhine. At a 5 year Rhine flood level two pumps transport the city surface water into the river Rhine. One of the biggest flood prevention lifting shields worldwide (7,20 m high and 3,70 wide) protects the inner city of Mainz from a statistically 200 years Rhine flood, from a backwater into the local sewer system. With the total height of 8,50 meters, the visible part of the building is just the "tip of the iceberg", the bottom edge of the pit is 16 m under the surface. The orientation of the pumping station is directed to the flow of the river Rhine, its volume expresses the huge amount of water which must be transported into the river in case of emergency.
Situation of the building:
The pumping station is situated at the northwest side of the former inland port near to the Kaiser Bridge in Mainz. Due to the changes in urban character from an industrial area to a new residential city quarter, the surrounding area within the pumping station along the promenade will be rejuvenated. In accordance with its prominent location within a new recreation area, the client made the decision for a sustainable design. With the help of the representatives of the city and the technical constructor it was possible to bring the technical installations from an enclosed machine park into a building shell placed at the promenade.
Architecture of the building:
Company and technical buildings are technical infrastructure of a city and are usually errected with the minimum of attention to design and architecture, largely being considered pragmatic buildings that have to be economical efficient in terms of construction costs. These irrelevant shapes are therefore often the basis for neglect and vandalism which results in continuous renovation costs, such buildings rarely achieve display any architectural quality. With this in mind the client decided to adopt an alternative approach developing the Rhine promenade of the new city quarter "Zollhafen" with the intent of contributing to the urban environment. There is no typology for pumping stations, however it was important to the architects to design a building which displays the workings of a pumping station to its environment. The window and seamless building, in terms of an "architecture parlante" (C.N. Ledoux 1736- 1806), is a pure and heavy monolith, resting on a vein of water regulating the stream. The surface of the charcoal grey concrete cube with folded sides and eaves edges has a, from stone masons, textured hand hammered finish over its entire surface. Through the 30 mm deep rawness of the surface, nothing reminds on the conventional build-up process. The folded sides produce light and shaded edges and the rawness of the surface increases the interaction of sidelight, full covered illumination and shadows.
Ausstellungen
2012 | AIT Award 2012 - Light+Building Frankfurt am Main | ||
2011 | BDA - Deutscher Architektentag 2011 in Sachsen | Artikel | |
2011 | DAM/Deutsches Architekturmuseum Die 23 besten Bauwerke in/aus Deutschland 2010 | ||
2009 | Wanderausstellung BDA, Rheinland-Pfalz | ||
2009 | Bad Homburg - Große Häuser - Kleine Häuser | ||
2009 | BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz | ||
2009 | Architektenkammer RLP - Tag der Architektur |
Auszeichnungen
2012 | AIT Award 2012 - Light+Building Frankfurt/M. Selection: Industrie + Gewerbe | Urkunde | AIT-AWARD.COM |
2011 | Architekturpreis Rheinland-Pfalz Auszeichnung | Auszeichnung | DIEARCHITEKTEN.ORG |
2011 | Heinze ArchitektenAWARD Shortlist | Artikel Award | HEINZE.DE |
2011 | DAM Preis für Architektur in Deutschland 2010 Nennung unter "Die 23 besten Bauwerke in/aus Deutschland" | Artikel DAM-Preis | DAM-ONLINE.DE |
2011 | award: best architects 12 | Urkunde | BESTARCHITECTS.DE |
2010 | BDA - Nominierung Große Nike 2010 | Artikel | BDA-NIKE.DE |
2009 | BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz Annerkennung | Artikel | BDA-BUND.DE DIEARCHITEKTEN.ORG |
2009 | Architektenkammer RLP - Tag der Architektur |
Publikationen
2022 | Architekturführer Rheinland-Pfalz 2022 | Cover | |
2022 | betonprisma, Ausgabe 113/2022, Erwähnung SYRA auf Seite 29 | BETON.ORG | |
2016 | archdaily.com | ARCHDAILY.COM | |
2013 | Archipendium 2013 | archimappublisher 365 - architects | buildings | Artikel | |
2012 | Bestarchitects - Neubau Hochwasserpumpwerk mit Hubwehranlage und Auslassbauwerk | BESTARCHITECTS.DE | |
2011 | diearchitekten.org -Verleihung Architekturpreise Rheinland-Pfalz | Artikel | DIEARCHITEKTEN.ORG |
2011 | Frankfurter Rundschau vom 01.02.2011 Die Richtigen getroffen | FR-ONLINE.DE | |
2011 | Frankfurter Allgemeine Zeitung, Feuillton am 06.04.2011 Schöner Bauen | Artikel | FAZ ARCHIV |
2011 | Architektenkammer Rheinland-Pfalz - Entscheidung Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2011 | Artikel | AMAZON.DE |
2011 | best architects 12 | zinnobergruen | Cover | AMAZON.DE |
2010 | Prestel Verlag - Deutsches Architektur Jahrbuch 2010/11 | Artikel | AMAZON.DE |
2009 | Archello - Floodwater Pumping Station Mainz | ARCHELLO.COM | |
2009 | iws-lahr.de | Artikel | IWS-LAHR.DE |
2009 | BIG Magazin - Heft 130 Juni 2009 Zeichen setzen! | Artikel | |
2009 | Architizer - Floodwater pumping station Mainz | ARCHITIZER.COM | |
2009 | Bauwelt - Ausgabe 10/2009 | Artikel | |
2009 | Heinze GmbH - Journal 100. Ausgabe - Architekten und Planer | Artikel | |
2009 | opus C - Ausgabe 03/2009 Wegbereiter mit Ecken und Kanten | Artikel | |
2009 | [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur - Ausgabe 04/2009 | Artikel | |
2009 | DETAIL - Ausgabe 09/2009 | ||
2009 | Architektur-Spaziergänge Nachkriegs-/Moderne Architektur - Altstadt-Nord | Artikel | MAINZ.DE |
2009 | Architektenkammer - Hochwasserpumpwerk/Wehranlage | Artikel | DIEARCHITEKTEN.ORG |
2009 | beton.org - Schwarzer Monolith | Artikel | BETON.ORG |
2008 | Baunetzwissen - Beton Hochwasserpumpwerk in Mainz | Artikel | BAUNETZWISSEN.DE |