Frankfurt Airport Center Frankfurt am Main
Status Quo: Lage und Erscheinungsbild:
Das Frankfurter Airport Center liegt an einer an Publikumsfrequenz in Europa kaum zu überbietenden exponierten Lage, am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens und nahe dem Frankfurter Kreuz, d.h. über 100 Mio. Personen passieren dieses Gebäude jährlich in Flugzeugen, Autos und Zügen. Zwischen dieser exponierten Lage, bzw. dieser gewaltigen Publikumsfrequenz und dem Erscheinungsbild des FAC1 gibt es qualitativ eine sehr große Diskrepanz.
Status Quo: Analyse des architektonischen Erscheinungsbildes:
Das äußere Erscheinungsbild des FAC1 ist geprägt durch große Pfosten-Riegel-Fassaden im Wechsel mit rotbraun polierten Granitfassaden, lisenenartige Vor- und Rücksprünge an den Treppenhäusern und 45 Grad Abschrägungen als Stilmittel der Fassadengestaltung. Die öffentlichen Bereiche, d.h. die Flur- und Erschließungszonen des Gebäudeinneren sind durch eine Vielzahl unterschiedlicher und kaum abgestimmter Materialien, Oberflächen, Informationssysteme, Dekorelemente, Beleuchtungselemente, etc. geprägt. Nicht zuletzt durch diesen chaotischen Raumeindruck wird die Orientierung erschwert. Insgesamt stellt sich das gegenwärtige Erscheinungsbild des FAC 1 als sehr unzeitgemäß und vernachlässigt dar und trägt seiner Funktion als Airport Center eines der größten europäischen Flughäfen kaum mehr Rechnung.
Konzept:
Es macht keinen Sinn, der im Gebäudebestand vorherrschenden Flut von unterschiedlichen Stilelementen, weitere Stilelemente hinzuzufügen, oder gar den Versuch zu unternehmen, dominantere Stilelemente zu entwickeln. Es macht ferner keinen Sinn, in größerem Umfang vorhandene Stilelemente rückzubauen und durch zeitgemäßere Elemente zu ersetzen. All diese architektonischen, bzw. konstruktiven Versuche können das vorhandene Gestaltungschaos nicht bereinigen. Die einzige wirksame und zudem gegenüber konventionellen Maßnahmen deutlich günstigere und schneller umsetzbare Maßnahme, ist eine sehr konsequente monochrome Einfärbung und somit Homogenisierung der bestehenden Oberflächen. Eine großmaßstäbliche Grafik – als Hypergrafik - auf Basis der bestehenden Grundgeometrien führt zusätzlich die verschiedenen Formen zusammen.
Technische Konzeptumsetzung:
Das äußere Erscheinungsbild des FAC1 wird innerhalb kürzester Zeit durch großflächige High-Tech-Folien mit einer Hypergrafik wegweisend verändert. Durch das Aufkleben der Folie wird die Bestandfassade, von einer Verbesserung des Sonnenschutzes abgesehen, konstruktiv und hinsichtlich seiner Eigenschaften (wie Transparenz der Fensterflächen von Innen nach Außen) nicht verändert. Die Folien werden sehr wirtschaftlich, unter Einsatz einfachster, weil vorhandener Hilfsmittel (Fassadenreinigungsanlage mit Fahrkorb, etc.), auf den vorhandenen Fassadenoberflächen aufgebracht. Auch im Innenbereich können vorhandene Oberflächen großflächig mit Folien belegt werden, ohne Veränderung derer physischer Eigenschaften. Alternativ können Fußbodenoberflächen auch mit Epoxidharzbeschichtungen grafisch aufgewertet werden.
Wettbewerbe
2009 | 3. Preis / Verwaltungsbau, Gewerbebau - Wettbewerb |