Betriebs- und Verwaltungsgebäude Niederprüm
Lage, Topographie, Grüneinbindung:
Von Niederprüm kommend, fährt man direkt auf das Verwaltungs- und Betriebsgebäude zu. Die Nordost-Fassade des würfelartigen Gebäudes wendet sich dem Ankommenden zu. Durch die Hanglage hat das Gebäude talseitig vier Geschosse, bergseitig sind es drei Geschosse. Dem Höhenverlauf der Erschließungsstraße folgend zweigt zunächst auf 443m üNN. der Weg zum Betriebshof ab und auf 447m üNN. wird die Besucherterrasse erschlossen, ohne Überkreuzung der unterschiedlichen Nutzungserschließungen. Zwischen Betriebshof und Besucherterrasse sind die Außenanlagen terrassiert mit Treppenverbindungen, Wasserbecken und Aufenthaltsnischen angelegt. Sämtliche Niveaus folgen in ihrer Höhenlage weitgehend dem natürlichen Hangverlauf. Die geringen Höhenunterschiede zwischen angrenzenden Hangflächen und terrassierten Außenanlagen oder Trassen gleicht eine niedrige, abgetreppte Böschungswand entlang der Anlagenaußenkante aus. Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze sollen Baumgruppen den angrenzenden Wald mit neuen Grünanlagen vermitteln. Entlang der südlichen Grundstücksgrenze bildet eine doppelte Baumreihe die erste Alleenhälfte der Erschließungsstraße, welche künftig auch die südlich angrenzenden Gewerbeflächen anbinden wird.
Architektur, Nutzung, Erweiterbarkeit:
Das Gebäude ist vollkommen schieferverkleidet und hat aus der Entfernung die Anmutung eines großen Schieferwürfels. Erst beim Näherkommen sind die tief von der Fassadenvorderkante eingerückten Fensterbänder der Ost-, Süd- und Westfassade (Sonnenschutz/ Verschattung) mit abgeschrägten Brüstungen und Laibungen erkennbar. Die Untersichten der Fensterlaibungen liegen höhenbündig mit den Deckenuntersichten der Innenräume und tragen den Farbton der Innendeckenuntersichten nach Außen.
Auf der untersten Ebene liegen die Fahrzeughalle und die Werkstatt des Betriebsgebäudes, durch die eingezogene Zufahrt ist dieser Bereich wettergeschützt. Die Büros und Labore des Betriebsgebäudes sind im EG angesiedelt. Über einen ebenfalls eingezogenen Zugang gelangt man zur Foyer-, bzw. Treppenhalle des Verwaltungsgebäudes und dessen Räumlichkeiten im 1. und 2.OG. Alle Ebenen sind über einen Personenaufzug barrierefrei erschlossen. Betriebsgebäude und Verwaltungsgebäude sind somit, auch mit ihren unterschiedlichen Außen- und Erschließungsräumen in jeder Hinsicht ohne gegenseitige Störbeeinflussung symbiotisch miteinander verbunden.
Ebenfalls dem Betriebshof zugeordnet liegen extern Lagerräume, als Sockelgeschoss einer künftigen Erweiterung. Der Betriebshof und die Besucherterrasse dienen somit auch als äußere Erschließung einer künftigen Erweiterung. Die innere Erschließung des 2.Bauabschnitts knüpft künftig im 1.OG über eine Verbindungsbrücke und im UG über einen tagesbelichteten Flur an das Flursystem des 1.Bauabschnitts an. Beide Bauabschnitte ergänzen sich somit zu einem attraktiven, campusartigen Ensemble. Selbstverständlich ist der erste Bauabschnitt auch alleine funktionsfähig und wirtschaftlich in Bezug auf Planung, Herstellung und Betrieb.
Energetische Aspekte:
Es wird ein Gebäudekonzept mit einem möglichst geringen Primärenergiebedarf und einem energetischen Standard entsprechend EnEV 2009 +20% geplant. Eine Eigenpassivität hinsichtlich des Wärme- und Kühlenergiebedarfs und der Tageslichtautonomie wird eingeplant. Durch die tief eingezogenen Fensterflächen an Ost-, Süd- und Westfassade (Komplettverschattung der Fensterflächen im Hochsommer), wird der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet. Im Winter ist wegen der niedrigeren Sonnenstände ein gewisser Sonnenlichteintrag möglich (innenliegender Blendschutz ist vorgesehen). Über das Oberlicht des Treppenatriums kann mit entsprechender Lamellenregulierung bei Bedarf ein gewisser Wärmeeintrag erfolgen, die Rückwand der Treppenhalle dient als Speichermasse. Auf der Dachfläche werden Photovoltaik-, bzw. Sonnenkollektor-Elemente vorgesehen. Barrierefreiheit Die Planung sichert eine barrierefreie Nutzbarkeit aller Räume und deren barrierefreie Zugänglichkeit gem. DIN 18040-1 zu.